Musikindustrie 2018
(10.04.2019)


Liebe Besucher,


ich hatte ja bereits über die Entwicklung im ersten Halbjahr 2018 geschrieben, natürlich gab es da keine großen Überraschungen mehr. Im Gesamtergebnis sieht das nun so aus:

Der Gesamtumsatz der Musikindustrie fiel nur gering um 0,4% von 1.588 Millionen auf 1.582 Millionen Euro. Der Umsatz an CDs fiel um 19,9% von 722 Millionen Euro auf 579 Millionen Euro und beträgt nur noch 37% am Gesamtumsatz. Nur 15% der Deutschen kaufen noch CDs, die meisten davon im Alter zwischen 50 und 59.

Bei den physischen Datenträgern fiel der Umsatz an Vinyl-LP von 74 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro. Damit verlor Vinyl zwar nur 5,2%, es war aber der erste Umsatzrückgang seit über 10 Jahren. Der Vinyl-Boom scheint vorbei zu sein. Eine ähnliche Bruchlandung wie die CDs machten die Downloads, die um 21,9% von 157 Millionen Euro auf 123 Millionen Euro fielen.

Wenn so viel gefallen ist, muss es auch einen Gewinner geben - und der heißt Audio-Streaming. Mit satten 33,5% Steigerung veränderte sich der Umsatz von 549 Millionen Euro aus dem Vorjahr auf 734 Millionen Euro in 2018. Gratulation.

Ingesamt wird also nicht weniger für Musik ausgegeben, aber mehr für Streaming anstatt für physische Datenträger oder Downloads. Der "Besitz" von Musik spielt also für die Mehrheit der Käufer keine Rolle mehr.

Im Teilmarkt TV-Compilations, der schon letztes Jahr 25,2% verlor, gab es auch in 2018 einen Verlust von 22,1%. Der Umsatz fiel von 72 Millionen Euro auf 56 Millionen Euro. Das klingt im Vergleich zu den anderen Zahlen nicht sehr viel, ist aber immer noch eine ganze Menge.

Die Musikindustrie sagt voraus, dass im Jahr 2021 nur noch 20% der Musik physisch erworben wird und 77% über Streaming läuft. Die restlichen 3% werden dann noch den Downloads gehören. Das ist nochmal eine deutliche Verschärfung gegenüber der Prognose aus dem letzten Jahr.


Euer Hajo